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Vor dem Sonnenaufgang ist es dunkle Nacht

 

Ich bin in tiefer Trauer! Am besten färbe ich selbst meinen Pyjama schwarz. Tiefschwarz! Passend zu meiner Seele und meinem Gemütszustand. Weine könnt ich! Noch viel mehr weinen als Comedian und bekennender Mainz 05-Fan Sven Hieronymus. Von Fußball hat der er wohl genauso wenig Ahnung, wie von zeitgemäßer Frisurenoptik. Ich darf so lästern, kenne den Kerl schon seit 17 Jahren und wer weiß, was er hinter meinem Rücken über mich erzählt. Los, lass hören Sven!

 

Na ja, ich trauere also so vor mich hin… dem Sommer und der Sonne hinterher. Ein Corona-Sommer, der nur wenige Chancen auf große Ausfahrten oder Treffen von sich gab. Nix mit Freiheit auf zwei Rädern und Wind in den mittlerweile zauseligen Haaren. (jetzt mein ich meine).

 

Und obwohl ich deshalb so viel Zeit zu Hause verbracht habe, trauere ich auch den verpassten Gelegenheiten nach. Keine Märkte, auf denen sich Schnäppchen machen ließen. Keine Benzingespräche unter Petrolheads. Mein Fisch war sowieso viel größer als Deiner.

 

Und zu guter Letzt trauere ich noch all den noch immer nicht erledigten Projektideen nach. Eigentlich müsste es ja vortrauern und nicht nachtrauern heißen, oder? Schließlich sind diese wunderbaren Ideen in der heimischen Garage noch immer nicht verwirklicht.

 

Eigentlich dachte ich ja Anfang des Jahres, dass sei alles kein Problem. Soviel ist es ja gar nicht. Und noch massig Zeit. Ein bißchen Kramen hier, ein bißchen Schrauben da und huppdidupp stehen zig Roller fahrbereit in der Garage und der ganze sonstige Krempel aus dem Oldstyle-Shop macht längst andere Leute glücklich.

 

Aber weit gefehlt! Nix is! Jetzt heißt es über all die möglichen Ausreden nachzudenken und mal ernsthaft zu überlegen, warum auf Facebook jeder seinen fertigen Roller präsentiert, nur ich nicht. Hmmm, denk…denk…denk…immer noch denk… Nase reiben wie Wicki, Hut streichen wie Pan Tau…

 

Wenn ich ehrlich bin, weiß ich tief in mir drin genau, warum es in Sachen Zweiradschrauberei nicht so hingehauen hat. Prioritätensetzung lautet das Schlüsselwort. Und dieses Jahr stand halt was anderes weiter oben auf der Liste. Das hat zwar auch nicht so hingehauen, wie gedacht, aber das ist eher eine Geschichte für den Montagsblog „Veits Lebens-Beichte“.

 

Was für ein Glück, dass das Jahr noch nicht so völlig beendet ist. Vielleicht geht da noch was. Und wenn nicht, dann wird es doch ein klassisches Winterprojekt. Also positiv in die Zukunft schauen. Griesgrämige Zeitgenossen gibt es doch schon genug. Also, immer freundlich lächeln, immer vergnügt. So sangen schon die Höhner. Ein Schelm, der weiß wie der Text weitergeht.

 

Wir sehen uns auf der Straße!

 

 

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